Am 10. Oktober wurde im Parlament die Ergebnisse der Antisemitismus-Studie „Snapshot Junge 2024“ im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Für diese Studie wurden im Sommer 521 junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren österreichweit telefonisch und online befragt.
Generell machen sich viele Junge Menschen Sorgen bezüglich der Situation in Nahost. Gleichzeitig kann man aber auch feststellen, dass viele Junge Menschen keine Meinung zum Nahostkonflikt haben. Hier scheint es Aufholbedarf zu geben, was die Informiertheit betrifft.
Fast sechs von zehn jungen Menschen sind der Meinung, der Überfall vom 7. Oktober 2023 der Hamas auf Israel war ein „verabscheuungswürdiger Terrorakt“ – fast jede:r Vierte lehnt dies aber ab. 18 Prozent haben dazu keine Meinung.
Einstellungen zum Nahostkonflikt gehen deutlich mit antisemitischen Einstellungen einher: Junge Menschen, die den Überfall der Hamas auf Israel nicht als Terroranschlag einstufen, verharmlosen häufiger den Holocaust als junge Menschen, die den Überfall als Terroranschlag einstufen.
Anstieg bestimmter antisemitischer Einstellungen
Manche antisemitische Einstellungen sind bei jungen Menschen in den letzten zwei Jahren angestiegen. So ist zum Beispiel die Zustimmung zur Aussage, „in wachsenden Ausmaß zeigen sich heute wieder Macht und Einfluss der Juden in der internationalen Presse und Politik“ von 20 auf 29 Prozent angestiegen – einer Aussage, die dem Bereich des Verschwörungs-Antisemitismus zuzuordnen ist.
Ebenfalls deutlich ist der Anstieg der Zustimmung zur Aussage „Die Israelis behandeln die Palästinenser im Grunde auch nicht anders als die Deutschen die Juden im 2. Weltkrieg“: Haben 2022 noch 32 Prozent der jungen Menschen dieser Aussage zugestimmt, sind es heute 39 Prozent. Zum ersten Mal gibt es bei dieser Aussage mehr Zustimmung als Ablehnung.
Von links: Paul Unterhuber – Demox Research, Eva Zeglovits – IFES, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP), Thomas Stern – Braintrust.
(Bildcredit: Parlamentsdirektion/Thomas Topf)
10.10.2024
— Geschäftsfeld
— Links
— Ansprechpartner

Dr.in Eva Zeglovits
Geschäftsführerin
Tel: +43/1/54670 – 351
eva.zeglovits@ifes.at
— Interessant könnte sein
Medikamente im Spannungsfeld von Sicherheit und Leistbarkeit
Sechs von zehn Österreicher:innen halten Versorgungsengpässe bei Medikamenten für ein realistische Szenario. Lösungsansätze werden in erster Linie auf europäischer Ebene gesehen. 86% unterstützen die Herstellung von Medikamenten in Österreich und knapp zwei Drittel befürworten finanzielle Anreize für den Ausbau von Pharma-Produktionsstätten in Österreich.
AK-Nachhilfe-Monitoring: Ein Drittel der Schüler:innen braucht Nachhilfe
318.000 Schüler:innen greifen insbesondere auf bezahlte Nachhilfe zurück. Im Schnitt werden pro Schüler:in 800 Euro dafür aufgebracht. Dies zeigt das diesjährige AK-Nachhilfe-Monitoring, eine Eltern-Befragung zu rund 5.000 Schulkindern.
Schwimmkenntnisse: Verschlechterung bei Jugendlichen
Im Auftrag des Kuratoriums für Verkehrssicherheit führt das IFES jährlich eine Studie zur Schwimmkompetenz von Kindern und Jugendlichen durch. Aktuelle Daten legen nahe, dass rund 137.000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen fünf und 19 Jahren nicht schwimmen können.


