In etwa jedes sechste Schulkind in Österreich (17 %) hat im Schuljahr 2022/2023 bezahlte Nachhilfe oder Lernhilfe in Anspruch genommen; das sind rund 167.000 Schüler:innen. Diese und andere Ergebnisse zeigt das diesjährige AK Nachhilfe-Monitoring, das am 30. Mai präsentiert wurde. Die Studie umfasst eine Befragung zu bundesweit 4.893 Schulkindern in 3.213 Eltern-Haushalten zum Thema „Nachhilfe“.
Bezahlte und unbezahlte Nachhilfe- bzw. Lernhilfeangeboten sowie der geäußerte Wunsch nach bezahlter Nachhilfe ergeben einen Gesamtbedarf für rund 355.000 Schüler:innen bzw. ein Drittel aller Schüler:innen in Österreich. Im Schnitt kostet Eltern die Nachhilfe in Österreich pro Schüler:in rund 720 Euro. Bundesweit haben die Eltern ca. 121,6 Millionen Euro für Nachhilfe ausgegeben (zuvor 2022: 102,7 Millionen Euro). Bei gleich gebliebenem Nachhilfeanteil erklärt sich der Anstieg somit aus gestiegenen Durchschnittskosten. Offenbar ist die Inflation innerhalb des vergangenen Jahres auch in diesem Bereich für Eltern spürbar. Gleichzeitig ist aber auch die Gesamtzahl aller Schüler:innen, die von schulischer Gratisnachhilfe Gebrauch machen, bedeutsam angewachsen.
Zudem fallen mehr laufende Kosten an, weniger im Sommer vor Schulbeginn. Das heißt, es wird von Schüler:innen offenbar mehr laufende Unterstützung benötigt. Nachhilfe ist insbesondere und zunehmend in Mathematik, etwas häufiger als im Vorjahr auch in Deutsch und weniger in Fremdsprachen nötig. Schließlich ist der zu den Vorjahren deutliche Zuwachs der durchschnittlichen Nachhilfekosten bereits unter Volksschulkindern auffällig.
30.5.2023
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Dr. Julian Aichholzer
Wissenschaftlicher Projektleiter
Tel: +43/1/54670 – 327
julian.aichholzer@ifes.at
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