Eine aktuelle Auswertung des Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich zeigt: Je planbarer die eigenen Arbeitszeiten sind, desto höher ist die Zufriedenheit mit der Arbeitszeitregelung. Und: Überlange Arbeitstage, zu wenig Ruhezeiten sowie Wochenend- und Nachtarbeit bringen gesundheitliche Risiken für die Beschäftigten mit sich.
Belastungen am Arbeitsplatz bringen oftmals auch gesellschaftliche Folgekosten mit sich. Sobald sich gesundheitliche Beschwerden – ob körperlich oder psychisch – manifestieren, „wandert“ das Problem von der Arbeitswelt ins Gesundheitswesen und belastet oftmals auch das private Umfeld. Welche Belastungen und gesundheitlichen Folgeerscheinungen mit dem Themenfeld Arbeitszeit in Verbindung gebracht werden können, wurde nun im Zuge einer Pressekonferenz von Andreas Stangl (Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich), Reinhard Raml (IFES-Geschäftsführer) und Daniel Schönherr (Sozialforscher bei FORESIGHT) anhand von Daten aus dem Arbeitsklima Index vorgestellt.
So gibt ein Drittel der Beschäftigten an, dass es zumindest monatlich vorkommt, dass sie mehr als zehn Stunden am Stück arbeiten. 14 Prozent betrifft dies sogar wöchentlich. Solch überlange Arbeitstage gehen oftmals mit erhöhtem Zeitstress einher. Fast die Hälfte der Betroffenen berichten daher, dass sie durch Zeitdruck, dauernd hoher Konzentration, Unterbrechungen der Freizeit durch Berufliches, mangelnde Zeit zum Verschnaufen während der Arbeit oder Stress im Alltag belastet sind (49 Prozent). Bei Arbeitnehmer:innen, die kaum bis keine Zehn-Stunden-Arbeitstage haben, beträgt dieser Anteil nur 30 Prozent.
Wochenendarbeit, Nachtarbeit, lange Arbeitszeiten und unzureichende Ruhezeiten bleiben auch nicht ohne gesundheitliche Folgen. Betroffene Beschäftigte bewerten ihre gesundheitliche Verfassung durchwegs schlechter als jene, die „normale“ Arbeitszeiten haben. Auch das Burnout-Risiko steigt. Bei Beschäftigten, die ihre Ruhezeiten einhalten, liegt dies bei acht Prozent. Bei jenen, die dies nicht tun können fast doppelt so hoch – bei 15 Prozent. Auch die Zahl der körperlichen Beschwerden ist bei Beschäftigten höher, die überlange Arbeitszeiten oder Nachtarbeit leisten müssen.
25.2.2025
— Geschäftsfeld
— Links
— Ansprechpartner:in

Dr. Reinhard Raml
Geschäftsführer
Tel: +43/1/54670 – 321
reinhard.raml@ifes.at

Martin Oppenauer, BA
Wissenschaftlicher Projektleiter
Tel: +43/1/54670 – 322
martin.oppenauer@ifes.at
— Interessant könnte sein
Wohnzufriedenheits-Index: Großer Zuspruch für Mietpreisdeckel
Andreas Stangl, Präsident der AK Oberösterreich, und IFES-Geschäftsführer Reinhard Raml haben in Linz aktuelle Daten aus der Studie zum Wohnzufriedenheits-Index präsentiert. In Sachen Leistbarkeit zeigt sich, dass viele Beschäftigte unter Druck stehen. Die wohnpolitischen Forderungen der AK Oberösterreich stoßen auf breite Zustimmung.
Antisemitismus in Österreich noch immer verbreitet
Der Glaube an Verschwörungsmythen, Bildung und Wissen über Jüdinnen und Juden sind wesentliche Einflussfaktoren auf Antisemitismus. Das hat die Antisemitismusstudie 2022 ergeben, die das IFES gemeinsam mit Demox Research im Auftrag des Parlaments durchgeführt hat. Die Studie stellt eine Fortsetzung der Antisemitismusstudien 2018 und 2020 dar.
Integrationsfonds-Studie zu Geschlechterrollen präsentiert
Im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) hat das IFES eine Studie über Familienstrukturen und Geschlechterrollenbilder unter Zuwander:innen 1. und 2. Generation aus der Türkei, Ex-Jugoslawien (BKS), Syrien und Afghanistan durchgeführt. Somit standen neben „alten“ auch „neue“ Migrant:innengruppen in Österreich im Fokus.